Spende des Fördervereins Festung Zitadelle Jülich

Von-Schöfer-Schriften fürs Stadtarchiv?
Von Redaktion [06.06.2016, 06.53 Uhr]

Wie schon seit mehr als fünfzehn Jahren erhielt der Förderverein "Festung Zitadelle Jülich" interessante Post aus München. Absender waren die Nachkommen des Architekten René v. Schöfer (1883-1954), der seit 1926 an der RWTH Aachen Bauformenlehre, Baugestaltung und Städtebau lehrte.

Schon 1934 schuf er im Auftrag des Stadtrats und des Landeskonservators einen Generalbebauungsplan für Jülich, und von 1937 bis 1942 plante er die vollständige denkmalpflegerische „Altstadtsanierung". Im Wiederaufbau nach 1945 lieferte sie die Blaupause für das Erscheinungsbild des heutigen Denkmalbereichs „Pasqualinische Altstadt" - des von Post-, Schloss-, Düsseldorfer-, Schirmer-, Schützen-, „Am Aachener Tor" und Bauhofstraße umrahmten „Jülicher Pentagons", das deutlich von Baumerkmalen der Renaissancestadt des 16. Jahrhunderts geprägt ist.

Diesmal, teilt der Verein mit, kamen per Postpaket überwiegend Briefe sowie Manuskripte von Vorlesungen, Vorträgen und Veröffentlichungen aus der Zeit bis 1954 an. Sie betreffen bautechnische Lehr-, Planungs- und Gestaltungsgrundzüge, aber auch reale Bauvorhaben in Alsdorf, Jülich, Schleiden, Linnich, Erkelenz, Hückelhoven.

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Conrad Doose vom Vorstand des Fördervereins »Festung Zitadelle Jülich e.V.« übergibt Stadtarchivar Dr. Horst Dinstühler Dokumente aus dem Nachlass René v. Schöfers für das Jülicher Stadtarchiv.

Conrad Doose vom Vorstand des Fördervereins »Festung Zitadelle Jülich e.V.« übergibt Stadtarchivar Dr. Horst Dinstühler Dokumente aus dem Nachlass René v. Schöfers für das Jülicher Stadtarchiv.

Zudem hat von Schöfer auch für Aachen, Solingen, Kleve usw. gearbeitet und 1936 die Bergarbeitersiedlung Wassenberg geplant. Am Beispiel des denkmalgeschützten „Alten Rathauses" in Jülich zeige sich, wie er außen wie innen Formen, Material und Farben aufeinander abstimmte – "bedeutende baukünstlerische Kompositionen, die bei späteren Sanierungen meist verlorengingen".

Die wertvollen Archivalien sollen - möglichst im Jülicher Stadtarchiv - öffentlich zugänglich und wissenschaftlich nutzbar gemacht werden, "obwohl das Raum- und Klimaangebot - wie jeder in Jülich seit Jahren weiß - keineswegs den verpflichtenden Mindestanforderungen genügt", lässt der Förderverein wissen und behält sich deshalb auch ein Rückforderungsrecht vor.

Denn das Interesse sei groß: In Dortmund entsteht gerade das zentrale Baukunstarchiv NRW. Dort soll – ergänzt durch gut ausgestattete lokale Archive – die bedeutende Planungs- und Bautätigkeit von NRW-Architekten und -Ingenieuren der Nachkriegszeit zentral dokumentiert werden. "Technisch wäre dies sicher die beste Lösung für ein von Schöfer-Archiv", heißt es. Eine erste Anfrage hätte den Förderverein bereits erreicht.


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