Im hohen Gras könnten wilde Pokémon sein!
Rattfratz-Plage in Jülich
Von David Merz [12.07.2016, 16.56 Uhr]
Die Berichte häufen sich, nach denen über Jülich eine Rattfratz-Plage hereingebrochen sei. Vor allem jüngere Menschen, meist Nutzer von Smartphones, erzählen immer wieder, dass sie auf die lila-farbenen Ratten treffen. Gestern tauchte eines dieser Tiere sogar im Büro der JüLicht Redaktion auf.
Ein wildes Taubsi in der Düsseldorfer Straße. |
Sie sind freundlich, niedlich und haben besondere Kräfte: Pokémon. Seit 1996 sind sie Stars der Gameboy-Gemeinde, in der alle nur ein Ziel kannten: Die farbenfrohen Fantasiewesen einzufangen, sie zu trainieren und zahllose Abenteuer in virtuellen Welten zu gewinnen. Jetzt begegnen Pokémon den Menschen sogar in Privat- und Büroräumen und in der Jülicher Innenstadt. Eine neue Zeit des interaktiven Spiels hat begonnen: "Pokémon Go" heißt die neue App, mit der der neue Zeitvertreib mitten in der Herzogstadt angekommen ist. Heute brauchen die Akteure nämlich keine der kleinen Konsolen - Gameboys - mehr, heute geht es gleich mit dem Smartphone, GPS und genügend Guthaben hinaus ins Freie und die ganze Stadt wird zum Spielfeld.
Auf Pokémon-Suche begleitet Außen-Reporter David Merz das "blaue Team", die "Trainer" Kalea, Kira und Rayk. Überall das gleiche Bild: Rattfratz, aber auch Taubsis und Hornlius tauchen in den Handykameras an jeder Ecke auf. Dank der virtuellen Pokébälle lassen sich die freundlichen Tierchen aber schnell einfangen: Der Trainer wirft den Ball auf das Pokémon, trifft er es richtig, "saugt" er das Tier ins Innere, der Ball glüht und man weiß, die Jagd war erfolgreich. Neben den Trio sind noch viele andere Menschen in der Herzogstadt im Jagdfieber.
An der Christuskirche, Düsseldorfer Straße, kommt es in der Arena zum ersten Showdown das Tages. Kalea war bis gestern die örtliche Arenaleiterin. Nun hat ein Trainer vom konkurrierenden roten Team die Kontrolle an sich gerissen. In einem harten Kampf konnte Kalea beweisen: Sie ist auf dem Weg, die beste Trainerin aller Zeiten zu werden - so lautet nämlich das Ziel des Spiels – und erlangt die "Befehlsgewalt" über die Arena für das blaue Team zurück.
Kämpfen, fangen und trainieren am Schwanenteich. |
Aber nicht nur "Kampfplätze" finden sich in Jülich, auch Vorratsplätze, genannt "Pokéstop". Einer davon befindet sich am Hexenturm. Hier können sich "Trainer" sich mit neuen Bällen und allerlei nützlichen Gegenständen eindecken. Plötzlich taucht das erste, etwas seltenere Wesen an diesem Tag auf. Ein Traumato. Das schweins-ähnliche Tier mit psycho-kinetischen Fähigkeiten ist eine kampfstarke Bereicherung für die Teams des Trios.
Die Tagestour der drei jungen Trainer endet am Schwanenteich, einer weiteren Jülicher Arena. Hier fühlen sich vor allem Tiere wohl, die dem Typ Wasser zugeordnet werden. "Team Blau" macht sich kampfbereit, doch am örtlichen Arenaleiter scheint weder für die beiden Anfänger Kira und Rayk, noch für die erfahrenere Kalea ein Vorbeikommen möglich zu sein. Er ist einfach zu stark, und der Schwanenteich bleibt somit (vorerst) in der Hand des roten Teams.
Mit „Pokémon Go“ kommen Pokémon nun mitten in die Realität. Die App ist heute offiziell im deutschen Google Play Store bzw. App Store veröffentlicht worden. Zuvor begann schon der "Hype" um die kleinen Wesen, indem durch ausländische Profile oder im Internet findbare Websites das Spiel bereits zugänglich gemacht worden war, da die Testphase bereits in Neuseeland, Japan und den USA angelaufen war.
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