Bauern hoffen auf besseres Erntewetter
Rheinische Bauern: „Wir machen Korn“
Von Redaktion [08.07.2016, 19.00 Uhr]
Da sind sie wieder: die rheinischen Bauern werben mit einem neuen Plakat. Passend zur kommenden Ernte geht es dabei um das Thema „Korn“ und das aus guten Gründen, so der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).
„Um die Gerste ernten zu können, muss einige Tage die Sonne geschienen haben, sodass das Korn trocken ist. Sonst ist die Feuchtigkeit in den Körnern zu hoch und das Getreide kann nicht gelagert werden“, erklärt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Düren, Erich Gussen. „Die Bauern hoffen jetzt, dass die Ernte nicht zur Hängepartie wird“, so Gussen weiter.
Die Bauern warten zurzeit auf Sonnenschein. In diesen Tagen beginnt üblicherweise die Gerstenernte, die den Trend für das Ergebnis der Getreideernte anzeigt. Vieles spricht dafür, dass die Ernte unter Umständen nicht das Niveau des Vorjahres erreichen kann. „Grund dafür ist der andauernde Regen. So hat es bei der Blüte des Weizens nur geregnet, daher sind die Ähren teilweise nicht vollständig besetzt.
Zu hoffen bleibt, dass keine weiteren Qualitätsprobleme drohen. Die meisten Landwirte haben sich auf die schwierigen Bedingungen mit entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen ausgerichtet“, erklärt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft. Auch Zuckerrüben und Mais würden im Wachstum unter Staunässe leiden. Dem Boden fehle Sauerstoff. Dies sei aktuell an vergilbten Pflanzen zu erkennen.
Im Rheinland wird der Kreisbauernschaft zu Folge am häufigsten Weizen (107.000 ha) angebaut, gefolgt von Gerste im Umfang von 35.000 ha. Danach folgen Mais, Roggen und Hafer.
„Katastrophal sieht es am Niederrhein aus. In den Kreisen Wesel und Kleve sind in einigen Regionen auch zwei Wochen nach den letzten Starkregen viele Flächen unter Wasser. Es kann davon ausgegangen werden, dass dann nichts mehr zu retten ist“, betont der Vorsitzende. Gerade die Kartoffeläcker leiden unter dem Regen und der Nässe. Viele Flächen könnten aufgrund der Nässe aber nur eingeschränkt befahren werden
Die Getreidepreise haben aktuell den tiefsten Preis seit 5 Jahren erreicht. Pro Dezitonne Weizen würden den Ackerbauern rund 4 € fehlen, wenn der Preis so bliebe. Die Vollkosten könnten nicht gedeckt werden.
Mit dem Plakat „Wir machen Korn“ wollen die Bauern auf die Vielfalt der erzeugten Lebensmittel hinweisen. Auf jedem Essenstisch finden sich Körner. Sei es im Müsli, im Brot oder sogar Bier, wir Deutsche lieben Getreide in jeglicher Form. Mit Mehl aus Hafer, Weizen, Dinkel und Co. werden auch Pizza, Nudeln, Kuchen und Plätzchen produziert. Diese Vielfältigkeit ist es, die Getreide zu einem Grundnahrungsmittel macht, stellt der RLV fest.
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