Preis der Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz
Jülicher ausgezeichnet in Toleranz, Zivilcourage und Solidarität
Von Anja Willms [31.01.2007, 09.58 Uhr]
Schüler der Klasse 10b erhielten den Preis für Toleranz, Zivilcourage und Solidarität |
Eine Laudatio auf das Ehepaar Helga und Dr. Jochen Range erhob die „Jülicher Gesellschaft“ anlässlich der Verleihung des Preises 2007 gegen das Vergessen und für die Toleranz e.V. für Toleranz, Zivilcourage und Solidarität.
Mit spannender Erwartung enden die regen Unterhaltungen, der im gemütlichen Kaiserhof Versammelten. Dicht gedrängt verfolgt das große Publikum den Grußworten des Dürener Bundestagsabgeordneten Thomas Rachel, der vor steigenden Rechtsextremismus warnt. Ein Aufruf gegen das Vergessen der zahlreichen Ermordungen und Verbrechen der Nationalsozialisten am 62. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
„Die Abwehr von menschenfeindlichen Ideologien gleich welcher Art wird am ehesten gelingen, wenn wir Toleranz, Zivilcourage und Solidarität fördern,“ appelliert Heinz Spelthahn. Gesagt ist schon lange getan. So ehrte die „Jülicher Gesellschaft“ in diesem Jahr auch die Jugendlichen der Klasse 10b der Realschule Jülich, die sich passend zum gediegenen Ambiente des Kaiserhofs heute besonders schick herausgeputzt haben. Sie erhielten als Anerkennung für ihr Engagement bei der Gedenkfeier zur Pogromnacht am 9. November 2006 eine Spende in Höhe von 100 Euro.
Besondere Anerkennung galt jedoch dem Ehepaar Helga und Dr. Jochen Range, welches sich schon seit 28 Jahren tatkräftig für andere Menschen engagiert und sich dabei mit Bescheidenheit schmückt. Sie gelten mit zu den aktivsten Mitgliedern der Jülicher Gruppe von „amnesty international“(kurz: ai)- eine Organisation, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt.
Gruppenbild mit Ausgezeichneten: Die Preisträger 2007. |
So warb beispielsweise auch „amnesty international“ jahrelang mit der Aktion „Faxen für die Menschenrechte“ im Jülicher Land. Damals wurden hunderte Faxe an Regierungen vorbereitet, die auf Missstände in der ganzen Welt aufmerksam machten.
Ganz besonders liegen dem Ehepaar Range jedoch die Philippinen am Herzen, wo sie auch regelmäßig und auf eigenen Kosten hinreisen. Dort fehlt es ganz besonders an sozialen, politischen und zivilen Rechten. Geschockt von der zudem übergroßen Armut, entwickelten die Ranges immer neue Ideen um Geld locker zu machen, wie es Heinz Spelthahn in seiner Laudatio beschreibt.
Die Gründung einer Schule, Anlegungen eines Brunnens, eine medizinische Basisversorgung u.v.m. in dem Philippinischen Dorf Cara-an ist so manchen gesammelten Euro des Ehepaars zu verdanken. Größte und bekannteste Aktion ist im Rahmen dieses Projektes die Aktion Wasserbüffel (Carabao), dem unentbehrlichen Lasttier der Philippinen. Die Anschaffung von Wasserbüffeln ermöglicht „Hilfe zur Selbsthilfe“ für die Menschen auf den Dörfern, die das südostasiatische Schwergewicht nicht nur als Fortbewegungsmittel dringend benötigen. Auf Grund besonders großer Verdienste ist Dr. Jochen Range außerdem seit 1992 der philippinische Koordinator der deutschen Sektion von ai. Die Jülicher sind deswegen nicht die Ersten, die die Taten der Ranges zu würdigen wissen.
Für ihr jahrzehntelanges Engagement erhielten sie 1993 den Martinuspreis in Aldenhoven, wie auch 2002 bereits die Auszeichnung mit dem Bürgerpreis des Kreises Düren. Mit der Jülicher Ehrung verbindet sich großer Respekt und Anerkennung, gleichzeitig aber auch mit dem Geldpreis eine weitere finanzielle Unterstützung ihres Projektes, für die ihnen die „Jülicher Gesellschaft“ weiterhin alles Gute wünschte.
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