Verleihung des Sonderpreises an die Jusos Jülich
Von David Merz [01.02.2015, 22.11 Uhr]

Die Nationalen Sozialisten Jülich – NSJ – dürften seit Beginn des Jahres jedem ein Begriff sein, denn im Frühjahr tauchten zum ersten Mal nach zwei Jahren verstärkt Schmierereien von eben jener Gruppe in der Innenstadt auf.
Es ist dabei wichtig zu erwähne, dass es sich bei der NSJ nicht um gelangweilte Jugendliche handelt, wie einige wenige glauben oder zumindest gerne glauben würden. Es handelt sich um aktive Neonazis mit personellen Verbindungen zur inzwischen verbotenen Kameradschaft Aachener Land (Anm. KAL) und Teilnahmen an Neonazi-Veranstaltungen, inklusive HoGeSa (Anm. Hooligans gegen Salafisten) im vergangen Jahr und KÖGIDA (Anm.: Kölner gegen die Islamisierung des Abendlandes) in diesem Monat.

Wir haben als Jusos Jülich versucht unseren Teil beizutragen zu zeigen, dass Jülich bunt und Vielfältig ist und dass Neonazismus hier keinen Platz hat, von Katalogisierung der Schmierereien über Thematisierung in der Presse, dem Info-Abend mit Herrn Fels im Kuba bis hin zur Reinigungsaktion am Karl-Knipprath-Stadion und dem Pfadfinderheim.

An dieser Stelle meinen Dank an die SPD Jülich, die Jusos Linnich, die Jusos Düren – unserem Unterbezirk – den Pfadfindern Jülich und allen Bürgerinnen und Bürgern die uns mit ihrer Zivilcourage unterstützt haben.

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An dieser Stelle möchte ich eine der vielen möglichen Bedeutungen von Zivilcourage vorstellen:
- Zivilcourage bedeutet sich mit vollem Einsatz für andere einzusetzen
- Zivilcourage heißt mehr zu tun, als juristisch notwendig ist
- Und manchmal auch das juristisch Mögliche großzügig zu interpretieren

Wenn ein Lehrer in Limburg 1.000€ Strafe zahlen muss, weil er Nazischmierereien übersprüht hat mag das juristisch korrekt sein. Ob es aber aus gesellschaftlicher Sicht sinnvoll ist jemanden zu bestrafen der rechte Symbole in seiner Stadt nicht tolerieren wollte und sie unkenntlich gemacht hat, obwohl jemand anderes, der Eigentümer die Stadt Limburg, dafür zuständig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.

Das Problem des Rechtsextremismus in Jülich ist nicht vorbei, die Nazis sind nicht weg. Wir bleiben dran.

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